Pflanz- und Pflegetipps


Der Gartenteich – Eine Oase im Grünen


Die Beschäftigung mit einem Gartenteich ist ein faszinierendes Hobby.
Wasser ist immer eine Bereicherung für den Garten, sei es als ruhige Wasserfläche oder sprühende Fontäne. Dazu kommt die Vielfalt prachtvoller Pflanzen, die nur im oder am Wasser gedeihen.


Soll der Wassergarten mit seiner Schönheit auch voll zur Geltung kommen, so sollte er dort gebaut werden, wo die günstigste Möglichkeit zum Beobachten für den Betrachter besteht.
Die Wahl des richtigen Platzes im Garten ist für das Anlegen des Teiches von größter Bedeutung. Die wichtigste Voraussetzung für ein gesundes und kräftiges Pflanzenwachstum, das wiederum für sauberes Wasser sorgt, ist die sonnige bis leicht beschattete Lage, möglichst nicht in der Nähe von stark laubabwerfenden Bäumen oder Sträuchern.
Die Form des Teiches ist Sache des persönlichen Geschmackes, doch sollte beachtet werden: Wer einen Teich mit Folie oder einen Fertigteich plant, sollte erst die Pflanzen aussuchen, die dort wachsen sollen. In einem Bereich, der bis in etwa 20 cm Tiefe reicht, wächst die Mehrzahl der Wasserpflanzen, die aus dem Wasser herausragen. Es ist also wichtig, dass zum Einsetzen solcher Uferpflanzen eine Flachwasserzone zur Verfügung steht, die eigentlich die wichtigste Zone im Wasserbereich darstellt.

Alle bei uns im Betrieb angebotenen Wasserpflanzen sind aus EIGENER Freilandkultur hier im Marchfeld/NÖ gezogen. Sie sind akklimatisiert und stressresistenter als Baumarktware aus Düngemittel unterstützter Gewächshauszucht. Wir haben jahrelange Erfahrung mit Teichen aller Art. 

PFLANZDICHTE


Der Wassergarten sollte nicht so bepflanzt werden, dass er in naher Zukunft bereits zuwächst. Es soll die Hälfte bis zwei Drittel der Wasserfläche freibleiben. Dennoch sind unsere Erfahrungen dahingehend, dass eine dichte Bepflanzung gleich von Beginn an durchaus Vorteile bringt. Es werden schon bald überschüssige Nährstoffe von den Pflanzen verbraucht. Gerade bei Teichen in sonniger Lage sorgt ein ausreichender Besatz mit Schwimmblattpflanzen (Seekanne, Laichkraut) für die wichtige Beschattung des Wassers und schützt somit vor allzu starker Erwärmung. 

Auf 1m² Pflanzfläche sind ca. 6-8 Pflanzen unterzubringen. Niedrige Pflanzen der Uferzone, zB Sumpfdotterblume (Caltha), Binsen (Juncus), Sumpfvergissmeinnicht (Myosothis) werden in einem Abstand von ca. 25 cm gesetzt. Bei Kalmus (Acorus), Sumpfschwertlilien (Iris), Froschlöffel (Alisma), Zypergras (Cyperus) oder Hahnenfuß (Ranunculus) beträgt der Abstand etwa 30 cm, maximal 40 cm. Man kann auch Pflanzkörbe benutzen, hier besteht der Vorteil darin, dass sie durch Unterlegen von Steinen auf den ihnen zusagenden Wasserstand gebracht werden können, bzw. bei zum Wuchern neigenden Pflanzen leichter herausgehoben werden können (zum Teilen der zu groß gewordenen Pflanzen). Dieses wäre bei Schachtelhalm, Rohrkolben oder div. Simsen der Fall. Unterwasserpflanzen ergeben mit 5-7 Stück je Quadratmeter bald schöne dichte Bestände. 


Bei den Schwimmblattpflanzen, vor allem bei den unterschiedlichen Seerosensorten, ist die Pflanzdiche stark sortenabhängig. 1-2 Stück bei starkwachsenden Sorten, 3-5 für schwachwachsende Zwergsorten. Bei großen Seerosen kann mit einer Ausdehnung auf 1m² gerechnet werden, bei Zwergseerosen mit ½ m². Mindestwassertiefe für Seerosen ist 50 cm, bei Zwergseerosen 30 cm. Seerosen weg vom bewegten Wasser, sie mögen keine dauernde Blattberieselung und ständig nasse Blätter.


Ein Tipp zur Pflanzung der Seerosen in Gitterkörbe: zunächst den Korb mit Zeitungspapier oder einem Tuch auslegen, damit das Teichpflanzsubstrat nicht ausgeschwemmt wird. Die Seerose so hoch setzen, dass das Rhizom mit dem Korb abschließt. Das überschüssige Zeitungspapier (Tuch) nach innen schlagen und das Substrat damit abdecken. Den Korb mit Kieselsteinen abdecken, dann zur Eingewöhnung ins ufernahe, flache Wasser stellen. Erst wenn die Seerosenblätter an der Wasseroberfläche schwimmen, sollten Sie die Pflanze an den vorgesehenen Platz im Teich stellen.

Alle Seerosen, Sumpf- und Unterwasserpflanzen können vom Frühjahr bis in den Frühherbst gepflanzt werden. 


UNTERWASSERPFLANZEN - WARUM?


Biologisch stabile Teiche zeichnen sich durch eine artenreiche Vegetation aus, insbesondere sorgen mehrere Arten von Unterwasserpflanzen für eine gute Wasserqualität. Die wichtigsten Helfer für ein natürliches Gleichgewicht sind sauerstoffproduzierende Unterwasserpflanzen wie zB Tausendblatt (Myriophyllum), Nadelkraut (Crassula), Wasserpest (Elodea) oder Nadelsimse (Eleocharis). Sie sind in der Lage überschüssige Nährstoffe mit ihren feingliedrigen Blättern direkt aus dem Wasser aufzunehmen und dienen somit als direkte Nahrungskonkurrenten für Algen, vor allem auch für fädige Grünalgen. Dieser hohe Nährstoffverbrauch äußert sich durch ein starkes Wachstum der Pflanzen, häufig auch nur einzelner Pflanzenarten. Zu den regelmäßigen Pflegearbeiten an einem Teich gehört daher ein Auslichten der Unterwasserpflanzen, wodurch die in der Grünmasse festgelegten Nährstoffe dauerhaft dem aquatischen System entzogen werden. Diese Nährstoffe stehen dann nicht mehr als Nahrungsgrundlage für Algen zur Verfügung. Ein starkes Wachstum der Unterwasserpflanzen ist also durchaus sinnvoll und erwünscht, da so Nährstoffe verbraucht werden, die ansonsten das Algenwachstum fördern würden. Zusätzlich sorgen Unterwasserpflanzen durch ihre hohe Photosyntheserate für einen hohen Sauerstoffeintrag ins Wasser. Eine weitere gute Eigenschaft dieser Pflanzengruppe sollte noch erwähnt werden. Es ist die Sedimentbindung. Feinteile, die im Freiwasser umhertreiben, werden durch Unterwasserpflanzen festgehalten, wodurch mechanische Trübungen des Wassers vermindert werden. Eine typische Pflanzenart diesbezüglich ist das Tausendblatt (Myriophyllum).


Als Pflanzsubstrat eignet sich lehm- (20-30% brauner Lehm)  oder tonhaltige Erde, oder nährstoffarmen Sand. Dieser Bodengrund kann mit feinem Kies (0-8 bis zu 0-36mm) oder feinem Schotter (zB Estrichsand) vermischt werden und sollte, wenn man keine Körbe verwenden möchte, 10-15cm Einbaudicke haben. Das Pflanzsubstrat kann mit etwas Hornspänen zur Düngung angereichert werden. Die Oberfläche mit feinem Kies (4/8mm; 8/16mm; 16/32mm gewaschen) abdecken.
Auch das Nachdüngen der Pflanzen jedes Jahr ist wichtig, da alle Wasserpflanzen einen hohen Nährstoffbedarf haben. Hierzu eignen sich Hornspäne hervorragend als organischer Dünger, welcher mit feuchtem Lehm zu Kugeln verknetet (tiefkühlen!) und so direkt zu den Wasserpflanzen gesteckt werden kann. Als Teichwasser sollten Sie nur geprüftes Leitungswasser verwenden, oft ist das Grundwasser mit Phosphat und Nitrat angereichert. Optimal wäre Regenwasser, da es frei von Mineralien ist. 

                         PROBLEM KÜMMERWUCHS

"Nährstoffe sind Grundlage für Algenbildung und daher schlecht für den Teich!" Diese Argumentation hören wir oft, sie ist weit verbreitet und sicher auch teilweise berechtigt. Nun ist es aber so, dass die Pflanzen zum Wachsen auch Nährstoffe benötigen. Viele der Pflanzenarten, die bei uns erhältlich sind, kommen an ihrem Naturstandort in eher nährstoffreichen Gewässern vor und stehen in einem schlammigen und bindigen Untergrund. Gibt es im Gartenteich aber nur grobes Steinmaterial, in welches die Pflanzen eingesetzt wurden und werden Filteranlagen so ausgelegt, dass alle Nährstoffe herausfiltert werden, kümmern auch die Teichpflanzen. Die Folge sind nur lichte Bestände in den Uferzonen und die Pflanzen, die überleben, stehen häufig mit gelben Blättern da. 

Das Wachstum der Pflanzen wird durch den Einbau von feinkörnigem Material (etwa 0-2mm) verbessert. Zudem können die Wurzeln hier guten Halt finden und haben die Möglichkeit Nahrung aufzunehmen, was zwischen grobem Kies kaum möglich ist, da sich die feinen Haarwurzeln zwischen Steinen nicht halten können. Spezielle Teichsubstrate sorgen dafür, dass den Pflanzen auch die notwendigen Spurenelemente und Mängelnährstoffe zur Verfügung stehen. Zu vermeiden ist auf jeden Fall Oberboden, Kompost oder Humus. 

Abhilfe gegen Kümmerwuchs schafft auch die Düngung der Pflanzenbestände mit Wasserpflanzendünger. Bei der Anwendung ist Vorsicht geboten, da die Gefahr der Überdüngung gegeben ist. Wichtig ist die Zusammensetzung des Düngers, der keinesfalls Phosphate enthalten darf und reich an Spurenelementen sein muss. 


WASSERQUALITÄT - ALGEN

Frisch gefüllte Teiche werden in den ersten Wochen meistens grün. Grund zur Besorgnis besteht nicht. ALGEN SIND KEINE KRANKHEIT UND NICHT GESUNDHEITSSCHÄDLICH.

Starker Algenwuchs ist immer Folge eines Nährstoffüberschusses im Teich, v.a. von Phosphat und Nitrat. Reichert es sich über Herbst und Winter im Wasser an, folgt im Frühjahr oft eine Algenblüte. Auch durch das Aufwirbeln von Schlamm bei Reinigungsarbeiten kann Phosphat freigesetzt werden. Ursache des grünen Wassers ist die natürliche Massenentwicklung von mikroskopischen Grünalgen (pflanzliches Plankton), die als erste die im Wasser vorhandenen Nährstoffe nutzen. Grünalgen haben zahlreiche Fressfeinde - Wasserflöhe und verschiedene andere Klein- & Kleinstlebewesen (tierisches Plankton). Sie haben eine etwas längere Entwicklungsphase. Sind sie ausreichend entwickelt, was je nach Wetterlage und Temperatur zwischen 4 und 8 Wochen dauern kann, wird das Teichwasser innerhalb weniger Tage ganz klar. Während der Grünphase darf auf keinen Fall das Wasser gewechselt werden, das biologische Gleichgewicht stellt sich schnell ein.

Sorgen machen Teichbesitzern vor allem die größeren Fadenalgen. Sie führen bei starker Vermehrung dazu, dass der komplette Teich damit zugedeckt wird. Nach dieser sogenannten Algenblüte sterben die Pflanzen ab und sinken auf den Teichgrund. Durch intensive Zersetzungsprozesse geht dann die Sauerstoff-Konzentration im Teichwasser manchmal so stark zurück, dass Fische ersticken können und das Gewässer umkippt. 

In jedem Teich gibt es die verschiedenen Algenarten. Solange die Nährstoffkonzentration im Wasser normal ist, leben sie in friedlicher Koexistenz mit anderen Pflanzen und Fischen. Steigt aber der Phosphat-Gehalt auf über 0,035 Milligramm pro Liter, verbessern sich ihre Lebensbedingungen. Steigen dann noch die Wassertemperaturen und die Sonneneinstrahlung, vermehren sie sich explosionsartig – es kommt zur so genannten Algenblüte. Phosphat und andere Nährstoffe gelangen auf verschiedenste Weise in den Gartenteich. 

Die häufigste Phosphatquelle sind Fischkot und überschüssiges Futter, die auf den Teichboden sinken und dort in ihre Bestandteile zersetzt werden. Darüber hinaus werden bei starken Regenfällen oft Rasendünger oder nährstoffreiche Gartenerde in den Teich gespült. Auch das Laub, das im Herbst in das Gewässer gelangt, enthält geringe Mengen Phosphat und andere Nährstoffe, die das Algenwachstum fördern.

Ein reicher Besatz mit Teichpflanzen und vor allem (!) Unterwasserpflanzen ist die natürlichste und nachhaltigste Art der Algenbekämpfung. Tipp: Dünnen sie die Bestände der Unterwasserpflanzen im Spätsommer etwas aus und schneiden sie die Wasserpflanzen von Zeit zu Zeit kräftig zurück. Damit entziehen Sie dem Teichsystem die in den Pflanzen gebundenen Nährstoffe. 

Das regelmäßige Abfischen der Algen reduziert die Nährstoffe im Teich ebenfalls (zB Algenhexe). Die Algen lassen sich wie die geschnittenen Wasserpflanzenreste hervorragend kompostieren. Ebenso können Sie mit mineralischen Bindemitteln (Phosphatbindern) den Phosphatgehalt des Teichwassers senken. Die Nährstoffe werden durch chemische Vorgänge gebunden, sodass sie weder von den Algen, noch von den Pflanzen aufgenommen werden können. 

Bei zu starker Fadenalgenbildung entziehen Sie dem Gewässer die Nährstoffe mit einer Renovierung. Entfernen Sie die so genannte "Mulmschicht" aus Fischkot und vermoderten Pflanzen (spezieller Teichschlammsauger)  und ersetzen Sie die alte Teicherde durch neues, nährstoffarmes Teichsubstrat. Alle Pflanzen werden kräftig zurückgeschnitten, geteilt und in neue Teicherde oder spezielle Pflanzkörbe gesetzt.  

Damit das Teichwasser klar bleibt, müssen Sie alle Phosphatquellen eliminieren. Die Weichen dafür werden schon bei der Anlage des Teichs gestellt. Wählen Sie deshalb lieber einen leicht erhöhten Platz oder umgeben Sie das Gewässer mit einem 60 cm tiefen Dränagegraben, den Sie mit grobkörnigen Bausand verfüllen.                                                                                                                                                                                                          

Problemfall Fischteich:    

Die Ausscheidungen von Fischen und anderen Wassertieren enthalten natürlich auch Phosphat. Das ist nicht weiter schlimm, solange die Tiere von dem leben müssen, was sie im Teich an Essbarem finden. Wenn man sie allerdings regelmäßig mit Fischfutter versorgt, gelangen von außen zusätzliche Nährstoffe in den Teich. Um das Umkippen eines Fischteiches zu verhindern, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie setzen so wenige Fische ein, dass Sie nicht zufüttern müssen, oder Sie installieren ein gutes Filtersystem, das Algen und überschüssige Nährstoffe aus dem Teich entfernt. Gerade bei großen Fischen wie den prachtvollen japanischen Koi-Karpfen kommt man ohne leistungsfähige Technik nicht aus.  


Der Wassergarten im Herbst/Winter: 

Abgestorbene Blätter oder Pflanzenteile können entfernt werden. Im Herbst sollten aber die über dem Wasser stehenden Triebe zB von Rohrkolben, Simsen, Froschlöffel oder Blutweiderich stehengelassen werden. Sie schaden nicht, im Gegenteil in und um ihre Triebe friert das Wasser nicht sobald zu, bzw. taut eher auf. Zurückgeschnitten wird dann erst im Frühling und zwar alles Abgestorbene der Pflanzen, die am Ufer wachsen bis 5cm über dem Boden und die im Wasser wachsen, bis knapp unter der Wasseroberfläche. 

Vergilbende Pflanzen am Ufer und in der Flachwasserzone zurückschneiden, bevor sie in den Teich kippen können. Wuchernde Arten ausdünnen, Fadenalgen und abgefallenes Laub von Bäumen abkeschern. Gelbe Seerosenblätter möglichst tief am Rhizom abknipsen und aus dem Wasser holen. So verhindern Sie, dass absterbendes Pflanzenmaterial auf den Grund des Teiches sinkt, und beugen späteren Problemen mit der Wasserqualität vor. Denn beim Verrotten der organischen Substanz wird viel lebenswichtiger Sauerstoff gebunden, nachfolgend kommt es oft zu Fäulnisprozessen. Gleichzeitig werden reichlich Nährstoffe freigesetzt, die im folgenden Frühjahr zu einem starken Algenwachstum führen können. Daher sollte der Teich stets mit möglichst sauberem Wasser in die Winterpause gehen.